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Der Anfang des Bergbaus in Mülheim von Walter Schmidt

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Mundloch StollenWann genau die erste Kohle in Mülheim gefunden und als Heizmaterial verwendet wurde, ist unbekannt. Im Jahre 1225 soll ein Bauer in Eppinghofen beim Pflügen auf Kohle gestoßen sein. Die Kohlenflöze kommen im Heißener Bereich bis an die Erdoberfläche und sind stellenweise nur mit wenig Erde bedeckt. Bald wurde die Kohle an allen möglichen Stellen von oben in einigen Meter tiefen Löchern abgebaut. Waren die Löcher zu tief, mit Wasser vollgelaufen oder die Grabung zu mühevoll, wurde ein Stück Kohle stehen gelassen und daneben ein neues Loch gegraben. Die Löcher wurden nicht verfüllt und es entstanden überall Pingen (ausgekohlte Löcher).

Zeche Wiesche GesamtansichtAls die von oben erreichbare Kohle abgebaut war, ging man in dieser hügeligen Gegend zum Stollenbergbau über. Tiefer imTal grub man waggerechte Stollen in den Berg, um an die Kohle zu kommen. Durch den Stollenbergbau erreichte man nicht nur ein Flöz wie z. B. Mausegatt, sondern wenn man den Stollen weiter trieb, erreichte man auch das Flöz Kreftenscheer. Außerdem hatte man auch weniger Probleme mit dem Wasser, das nun einfach zum Stollenausgang hinauslief.

Zeche Wiesche Schacht 1Mittlerweile hatte sich ein reger Handel mit Kohle entwickelt. Der Stollenbergbau war durch den aufwändigeren Ausbau teurer und nun wurden mit Hilfe der Kuxen (Anteilsscheine am Bergwerk, Vorläufer der Aktien) Händler und andere Geldgeber am Abbau und den Kosten beteiligt.

1700: Der Schacht Wiesche wird bereits erwähnt.

1790: Der Schacht Friedrich, der zur Zeche Wiesche gehörte, war auf der Buggenbeck hinter dem Haus Nr. 112. Dort wurde die Kohle mit einem Pferdegöpel gefördert (Tiefe bis 150 m, drei Pferde wurden eingespannt).

1809 wurde der Schacht Wilhelmine, der sich in der Buggenbeck hinter dem Haus Nr. 159 befand, abgeteuft. Auf 16 m Tiefe stoßen die Betreiber auf Kohle. Dieser Schacht wurde als erster im Ruhrgebiet mit einer Dampfmaschine zur Förderung der Kohle ausgestattet. Der Mülheimer Franz Dinnendahl hat die Dampfmaschine gebaut. Sie leistete 22 PS. Eine zweite Dampfmaschine wurde zum Betrieb der Wasserpumpe eingesetzt. Diese musste mit 141,5 PS wesentlich stärker ausgelegt sein.

1814 wird der Schacht Emilie 1 abgeteuft, der bis 1952 in Förderung war. Der Schachtdeckel befindet sich auf der Ecke Wiescher Weg - Schieferbank

Auf Wiesche wurde die erste Brikettfabrik im Ruhrgebiet in Betrieb genommen. Die Fabrikation wird 1867 allerdings vorläufig eingestellt. 1887 wurde mit Pech ein Bindemittel gefunden um den Kohlengrieß wirksam zu binden. Von da an lief die Produktion von Eierkohlen bis zum Ende durch.

1893 wird der Schacht Emilie 2 abgeteuft. Der Schachtdeckel befindet sich auf dem Gelände der Firma Metallurgica.

1888 wird der Mülheimer Bergwerksverein gegründet.

1899 wird die Siedlung Mausegatt gebaut.

 

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